Eigentlich ist Emil ja ein ganz passabler Junge. Er hilft seiner Mutter im Waschsalon, ist immer nett und hat Freunde. Aber doch ist da etwas, dass ihn selbst ein wenig belastet. Ist er doch, ohne, dass jemand davon weiß ein Verbrecher.... Hat er doch einer Statue im Park eine rote Nase und einen Schnurrbart verpasst und diese Schandtat wäre beinahe heraus gekommen.
Doch nun fährt er erst einmal nach Berlin, gemeinsam mit 140 DM, die er seiner Oma bringen soll. Dort wird er dann auch wieder Pony Hütchen, seine Cousine, treffen. Natürlich fährt man in eine solch große Stadt in seinem Sonntagsanzug und in diesen steckt Emil auch die 140 DM, damit er sie nicht verliert ...
Doch die Fahrt ist lang und Emil schläft ein. Im Schlaf erlebt er wilde Dinge mit Hochhäusern, Männern mit Hüten und allerhand anderes. Schließlich wacht er auf, doch: Das Geld ist weg!
Nun ist guter Rat teuer. Gott sei Dank trifft er in Berlin Gustav mit der Hupe und ehe er es sich versieht ist er mitten in einem großen Abenteuer, in dem auch der kleine Dienstag eine große Rolle spielt.
Abends im Bett liegend verfolgt man voller Spannung dieses Abenteuer von der ersten bis zur letzten Seite. Man lernt eine Menge neuer Freunde kennen, zittert mit vor Spannung und mich wundert es überhaupt nicht, wenn jemand im Schlaf nach diesem Buch ganz leise "Parole Emil" ruft. :-))
Es ist ein Buch mit Abenteuer und der Gewissheit, dass man trotz mancher Fehler, die man im Leben begeht, noch einiges erleben kann. Vielleicht kommt von diesem Buch meine Faszination für Berlin? Insbesondere, da ich hier endlich einmal die Einladung ins DDR Museum annehmen könnte. Amüsanterweise war ich tatsächlich letzmalig als Student, verbunden mit einer recht langen Zugfahrt, in der Hauptstadt. Schon von daher kann eine solche Zugfahrt mit nostalgischen Gefühlen aber auch passender Reiseliteratur versehen sein... ;-)
Wie auch immer, es ist ein Buch in dem die schönsten Elemente wie Humor, Abenteuer aber auch Freundschaft, von Kästner in die Luft geworfen und bunt gemischt werden. Er versteht es als Autor, ebenso wie ein Jongleur, daraus eine spannende und doch auch tiefsinnige Geschichte zu machen. Emil und die Detektiv zeigte mir den Wert des offenen Zugehens auf Menschen ebenso wie wichtig manchmal sogar eine Nadel sein kann. :-)
Ich glaube, Emil und die Detektive war auch mein erstes Buch von Kästner und es ist auch kein Wunder, dass mir dadurch ein gewisser Appetit auf Kästner geweckt worden ist.
Ich hoffe dass auch andere dieses Abenteuer erleben können und verbleibe mit "Parole Emil"
Text: Andreas Unkelbach, Grafik: Claudia Unkelbach
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